Die derzeit praktizierten Bau- und Sanierungsmaßnahmen zur Einsparung von Energie sind häufig weit weniger wirksam im Hinblick auf den Klimaschutz, als erwartet. Mit der bloßen Ausrichtung an theoretischen Zielwerten und einer fehlenden Überprüfung der erfolgreichen Umsetzung lässt sich die Energiewende im Bausektor nicht sinnvoll lenken.

 

Mehr Klimaschutz, weniger Investitionen

Deshalb unterstützt die Ludwig-Bölkow-Stiftung das von der Stiftung Energieeffizienz in Köln initiierte Projekt Referenz-Controlling-Gebäude, kurz ReConGeb. Das auf 15 Jahre angelegte Energiemonitoring von großen Wohngebäuden beruht auf dem transparenten Wettbewerb um die wirksamsten energetischen Lösungen bei gleichzeitig möglichst geringem Investitions- und Instandhaltungsaufwand. Grundgedanke ist es, zunächst Unterstützung bei kosten- und umweltschonenden Investitionen zu leisten und den Teilnehmern sowie dem Gemeinwesen die gewonnenen Erkenntnisse in anonymisierter Form zur Verfügung zu stellen.

Die erste Etappe startete im März 2016 mit der Einbringung erster Referenzgebäude durch private Bauherren und Wohnungsunternehmen. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des ReConGeb sowie in der Projektkurzbeschreibung.

Pressemitteilung „Falsche Grundlagen für energetisches Bauen und Sanieren gefährden eine erfolgreiche Wärme-Energiewende“ vom Januar 2017.

 

Austausch über Erfahrungen und Perspektiven mit nearly zero energy buildings

Auf gemeinsame Einladung mit der Stiftung Energieeffizienz fand im März 2018 ein Austausch mit der China Passive Building Alliance über Erfahrungen und Perspektiven mit nearly zero energy buildings statt. Übereinstimmung herrschte darüber, dass die breite Einführung effizienter und klimaschützender Gebäude mit guter Raumluftqualität belastbare Auslegungsgrundlagen und ein darauf abgestimmtes Controlling erfordert. Hierzu wurden kontrollfähige Zielwerte wie die CABR-Endenergievorgabe von 25 kWh/m²a und das in NRW bewährte Limit von 9 kg CO2/m2a für zukünftige politische Rahmenbedingungen diskutiert. Zur Entwicklung geeigneter Indikatoren und eines darauf abgestimmten Controllings ist eine weitere Zusammenarbeit vorgesehen. Die gemeinsame englischsprachige Presseerklärung kann hier eingesehen werden.